Erste Wahl. B+W Graufilter / ND-Filter Damit sei nicht nur einmal mehr auf die hohe Qualität aller B+W Filter verwiesen. Sondern auch darauf, daß B+W ND-Filter auch die eine oder andere Facette der fotografischen Kreativität erschließen. Das macht sie für ambitionierte Fotografen eher zum Muß als zum Kann. Jedenfalls gehören B+W ND-Filter ohne Frage zu den wichtigen "Immerdabei"-Filtern. Vielzweckfilter. B+W Graufilter / ND-Filter Keineswegs aber erschöpfen sich die Möglichkeiten der B+W Graufilter in Aufnahmen von Fließgewässern. Man denke bspw. nur an sehr helle Schnee- oder Strandmotive. Trotz kürzester Verschlußzeit müßte man hier vielleicht auch die Blende schließen. Bewußt knappe Schärfentiefe, etwa für Porträts besonders vorteilhaft, wäre unmöglich. Ein B+W ND-Filter löst auch diese Aufgabe souverän. Geradezu raffiniert wirkt der Effekt, der sich mittels B+W Graufilter / ND-Filter 810 MRC nano MASTER in der Architektur- oder Städtefotografie erzeugen läßt: Was sich während der Belichtung durchs Bild bewegt (Menschen, Fahrzeuge), wird nur verwischt oder gar fast nicht mehr zu sehen sein. Bei Belichtungszeiten von etlichen bis vielen Sekunden, versteht sich. Sehr zu empfehlen sind Übung und Erfahrung — und ein vernünftiges Stativ. Es ist spätestens dann sogar zwingend erforderlich, wenn Belichtungszeiten richtig lang werden. Sonst fließt nichts im Bild, sondern es ist einfach nur unscharf oder verwackelt. Licht runter. Kreativität rauf B+W Graufilter / ND-Filter kommen immer dann am besten zum Zug, wenn zu viel Licht die kreative Bildgestaltung einschränkt. Je nach Dichtewert reduzieren sie das Licht verschieden stark. Sie erlauben entweder längere Verschlußzeiten, offenere Blenden oder einen Mix aus beidem. Auch lassen sich die neutralgrauen B+W ND-Filter sehr gut kombinieren. Dadurch ergeben sich vielfältige Anwendungsmöglichkeiten, die teils experimenteller Natur sind. Filterfaktor. Blenden(d) Was ist der Filterfaktor? Warum bedeutet z.B. Filterfaktor 8 "nur" drei Blendenstufen? Weil jede nächstgrößere Blende doppelt so viel Licht passieren läßt wie die kleinere Blende zuvor. Umgekehrt läßt jede kleinere Blende nur halb so viel Licht durch wie die größere Blende zuvor. Eine fortlaufende Verdoppelung ist einfach zu berechnen, hier das simpelste Beispiel: 1, 2, 4, 8, usw. Wie schnell sich das in hohe Werte steigert, wissen wir nicht erst seit der Geschichte von den Reiskörnern auf den 64 Schachbrettfeldern. So nimmt es nicht wunder, daß nur zehn Blendenstufen schon Faktor 1.000 sind: Tausendmal mehr Lichtdurchlaß — wenn nicht gerade das B+W ND-Filter 810 "im Weg" ist — als bei einer um zehn Blenden kleineren Einstellung. Das ist eigentlich blendend einfach. | Graufilter. ND-Filter Es gibt viele Bezeichnungen für Graufilter. Im wesentlichen basieren sie auf dem englischen "neutral density filter", zu Deutsch "Neutraldichtefilter". Auch die Bezeichnungen "Neutralgraufilter" oder "ND Grey Filter" kommen vor. Inwischen wird das deutsche Wort "Graufilter" sogar in diesem unserem Lande seltener benutzt als der Begriff "ND-Filter" (Kurzform aus "neutral density filter"). Das Vario-Graufilter nannte Schneider Kreuznach deshalb gleich B+W ND Vario-Filter MRC nano XS-Pro Digital "ND" wird zumeist mit einer Zahl kombinert, zum Beispiel "ND8". Die Zahl steht für den Filterfaktor des jeweiligen Graufiltertyps, hier also ein Graufilter mit Filterfaktor 8 (drei Blendenstufen). Das ist im Grunde falsch, denn "ND" bezeichnet eigentlich einen logarithmischen Dichtewert. Im Beispiel wäre das nicht ND8, sondern nur ND 0,9 (nullkommaneun). Ein fotografisches Graufilter / ND-Filter mit logarithmischem (!) Wert ND8 gibt es unseres Wissens nirgends auf der Welt. Doch längst ist die fehlerbehaftete Graufilter-Terminologie umgangssprachlich zementiert. Seufzend beugen wir uns dieser "Beton"-Gewalt. Filterarithmetik. Teils sonnig Früher gab es stärkere als das aktuell stärkste B+W Graufilter in Schraubfassung, dem Typ 810 mit seinem Faktor 1000, +10 Blenden. Schmerzlich vermissen Fotografen das extrem dichte B+W Graufilter 120. Bedauerlicherweise wird dessen Spezialglas längst nicht mehr hergestellt. Sein Filterfaktor betrug 1 Million (+20 Blenden). Damit durfte man sogar direkt in die Sonne fotografieren, ohne Augenschäden zu riskieren. Aus dem Vergleich von B+W ND-Filter 810 mit Typ 120 wird ersichtlich, daß Verlängerungsfaktoren nicht addiert, sondern multipliziert werden. Ergo ist mittels zweier B+W Graufilter des Typs 810 Abhilfe möglich: 1000 x 1000 = 1 Million. Voilà, hier ist er wieder, der Effekt des vormaligen Graufilters 120 — mit der "Lizenz zur Sonnenfotografie". Natürlich lassen sich auch andere B+W ND-Filter sehr gut kombinieren. Beispielsweise wird ein Filterpaar aus B+W Graufiltertyp 803 (Faktor 8, +3 Blenden) und Typ 810 (Faktor 1000, +10 Blenden) in puncto Wirkungsgrad zum ND-Filtertyp 813 mit Faktor 8000 (8 x 1000). Das sind effektiv 13 Blendenstufen. Früher gab es dafür den Typ 113. ND Graufilter-Einmaleins. Kleines Um die gewünschte Bildwirkung zu erzielen, behält man gewöhnlich die normale Blendeneinstellung bei (Messung ohne Filter). "Manipuliert" wird die Belichtungszeit. Einmal angenommen, sie beträgt im Normalfall 1/125 Sekunde, so verlängert sie sich etwa bei Verwendung eines B+W Graufilters / ND-Filters 810 (+10 Blenden) auf stattliche 8 Sekunden. Der Einsatz eines stabilen Stativs versteht sich von selbst. Dicht. Und warm Die dichten B+W ND-Filtertypen 810 und 806 erzeugen aus physikalischen Gründen einen leichten Warmton. Dem hilft ein B+W UV/IR-Sperrfilter 486 vor dem Graufilter (nicht dahinter!) ab. Alternativ läßt sich der Warmton auch in der Bildbearbeitung ausgleichen. |