B+W Premium Line. Spitzenklasse An anderer Stelle loben wir Filter der B+W Premium Line vor allem auch für ihre schlanke Fassung (genannt XS-Pro Digital). Denn nur dadurch ist die Filterverwendung sogar an Superweitwinkelobjektiven vignettierungsfrei möglich. Die Fassung des B+W ND Vario-Filters MRC nano wirkt zwar zunächst einmal überhaupt nicht schlank. Trotzdem ist sie vom Typ XS-Pro Digital. Obendrein hat das Glas zusätzlich auch noch die Nano-Beschichtung. Beides entscheidende Merkmale für die Zugehörigkeit zur B+W Premium Line. B+W ND Vario-Filter. Voll schlank  Obwohl für Anwender nicht ersichtlich, ist ein Vario-Graufilter hoher Qualität eine komplexe technische Herausforderung. Daher wäre die normale Drehfassung des Typs XS-Pro Digital — wie beim B+W Zirkularpolfilter nach Käsemann HTC MRC nano XS-Pro Digital - ungenügend, um auch das B+W ND Vario-Filter MRC nano XS-Pro Digital ohne die unerfreuliche Gefahr von Bildrandabschattung an Superweitwinkelobjektiven verwenden zu können. Also packte Schneider Kreuznach die Drehmechanik des ND Vario-Filters in eine auf den ersten Blick voluminöse, sogenannte überbaute Fassung. Normalerweise sind Front- und Rückgewinde von Filterfassungen gleich groß. Nicht so bei überbauten Fassungen. Ihre Frontgewinde sind größer als die Rückgewinde, die Frontpartien somit deutlich weiter als üblich. Es handelt sich aber nicht um die massive und schwere, überbaute Weitwinkelfassung EW, die — als sie noch hergestellt wurde — vor allem Großbildfotografen zu schätzen wußten. Vielmehr erhielt das B+W ND Vario-Filter MRC nano XS-Pro Digital eine völlig eigenständige, verschlankte Version der überbauten Fassung, obendrein in präziser Leichtbauweise aus Aluminium. Und damit schließt sich der Kreis, hin zur schmalen Fassung der B+W Premium Line vom Typ XS-Pro Digital. Über die Anschlußmaße der Front- und Rückgewinde informiert die Tabelle auf der Bestellseite. Komfort. Bremse Die oben beschriebene, überbaute Fassung hat nicht nur einen Vorteil, hier Vermeidung von Bildrandabschattung. Was viele Fotografen gar nicht gern haben: Überbaute Filterfassungen sind größer als die Frontdurchmesser der Objektive. Prompt lassen sich die Streulichtblenden nicht mehr an die Objektive setzen - ein Auschlußkriterium für nicht wenige Fotografen. Noch nicht Schluß mit den Unbequemlichkeiten. Denn wer die hellste oder dunkelste Einstellung am B+W ND Vario-Filter MRC nano XS-Pro Digital wählt, sollte dies nicht bei kürzerer effektiver Brennweite als 35 mm (äquiv. KB) tun. Ausgerechnet die dunkelste Blendenstufe fällt für Superweitwinkelbrennweiten aus! Warum? In beiden äußersten Filtereinstellungen entsteht ein sogenannter Kreuzbildeffekt. Weil er sich in der Bildmitte deutlicher als am Bildrand "breitmacht", zeigen Weitwinkelobjektive den häßlichen Effekt eher. Deshalb die Empfehlung, hellste und dunkelste Filtereinstellung nicht an wirklich kurzen Brennweiten vorzunehmen. Bei effektiv 35 mm (äquiv. KB) sollte Schluß sein. Der Bereich zwischen den beiden äußersten Filterstufen ist jedoch auch für Superweitwinkelobjektive geeignet. | Grenzkontrolle. Mal erfreulich Der Drehring des B+W ND Vario-Filters MRC nano XS-Pro Digital läßt sich nur in einem kontrollierten Bereich bewegen. Zwei Anschläge setzen ihm Grenzen. Gäbe es sie nicht, könnte man die Filtereinstellung nach beiden Seiten hin überdrehen. Abbildungsfehler, wie etwa der störende Kreuzbildeffekt, würden dann auf jeden Fall sichtbar. Schneider hat das B+W ND Vario-Filter MRC nano XS-Pro Digital aus gutem Grund auf fünf Blendenstufen begrenzt. Denn ab einer sechsten Stufe machen sich bei Vario-Graufiltern (jedoch nicht bei Graufiltern mit festem Blendenwert!) Kreuzbildeffekt und andere Fehler immer deutlicher bemerkbar. Und das nicht nur bei sehr kurzbrennweitigen Objektiven, sondern auch bei Brennweiten über 35 mm (Vollformat). Befremdlich daher, daß es — gar nicht so billige — Vario-Graufilter mit zehn Blendenstufen gibt. Urteilen Sie selbst über deren Qualität. Langzeitbelichtung. Verschlußsache Um Fehlmessungen bei langen Zeiten zu vermeiden, tut man gut daran, optische Sucher von DSLR-Kameras zu verschließen oder wenigstens abzudecken. Physikalisch bedingt, sind auch leichte Farbabweichungen nicht auszuschließen. Gewöhnlich korrigiert der Kamera-Weißabgleich diese automatisch. Falls doch nicht, ist mit RAW-Formaten natürlich auch ein manueller Abgleich im Bildbearbeitungsprogramm möglich. Resümee 1. Das Bequeme Das B+W ND Vario-Filter MRC nano XS-Pro Digital erlaubt stufenlos flexible Lichtkontrolle, ohne Filter wechseln zu müssen. Also sind natürlich auch Zwischenwerte beliebig einstellbar. Komfortabel auch die hilfreiche Markierungsreihe auf der Fassung, mit der sich die Blendenstufen von +1 bis +5 bestimmen lassen. Zugleich sind die Markierungen eine prima Merkhilfe. Zwei Drehanschlagspunkte vermeiden Abbildungsfehler zuverlässig. Denn sie verhindern, daß die Einstellung in kritische Bereiche gedreht werden könnte. Und Farben gibt das B+W ND Vario-Filter MRC nano XS-Pro Digital im gesamten Einstellungsbereich konstant wieder. Resümee 2. Das Unbequeme Für die technisch anspruchsvolle Aufgabe zwar kleine, im Frontdurchmesser dennoch große Fassung. Zu groß, um Streulichtblenden an die entsprechenden Objektive setzen zu können. Auch die Original-Objektivdeckel passen nicht aufs ND Vario-Filter. Abhilfe wäre allerdings durch entsprechend größere Deckel möglich, die es im Zubehörhandel für kleines Geld gibt. An echten Weitwinkelbrennweiten stark eingeschränkte Nutzung. Denn ausgerechnet dichteste Blendenstufe (+5) und hellste Blendenstufe (+)1 verlangen zwingend nach mindestens 35 mm effektiver Brennweite (äquiv. KB). An kürzeren Brennweiten droht in diesen beiden äußeren Filterbereichen störender Kreuzbildeffekt. |